Dürrekatastrophe in Ostafrika
12,4 Millionen Menschen hungern
Seit Mitte Juli steht der Osten Afrikas im Fokus der Weltöffentlichkeit. Mehr als 12,4 Millionen Menschen leiden in Somalia, Äthiopien, Kenia und Djibouti mittlerweile unter den Folgen der verheerenden Trockenheit. Die Lage ist so schlimm wie seit über 60 Jahren nicht mehr. In Somalia sind mehr als 30 Prozent der Bevölkerung stark mangelernährt. Ein Fünftel der Familien hat nicht mehr genug zu essen. Und auch die Zahl der Toten steigt. Verzweifelt fliehen die, die sich noch auf den Beinen halten können, auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Die Diakonie-Katastrophenhilfe hat für die Dürrehilfe in Ostafrika bisher rund 3,5 Millionen Euro bereitgestellt.
Dietmar Arends, Pastor für Ökumene und Diakonie der Evangelisch-reformierten Kirche und auch zuständig für die Hilfsorganisationen „Diakonie-Katastrophenhilfe“ und „Brot für die Welt“, war vor zwei Jahren im Rahmen einer Informationsreise in Ostafrika.
Wie war die Situation
der Menschen damals?
Schon vor zwei Jahren habe ich die Lage der Menschen als
bedrückend empfunden. Ich war im Norden von Kenia, in dieser Region hatte es
damals schon keinen nennenswerten Niederschlag gegeben.
Kann man sagen, dass
die akute Hungersnot jetzt im Grunde schon länger absehbar war?
Die Situation hat sich durch die anhaltende Dürre noch einmal zugespitzt, sicherlich trägt auch
die komplizierte politische Lage besonders in Somalia einen Teil zur Katastrophe
bei. Die Situation in Ostafrika ist jetzt so besorgniserregend, weil so viele
Länder und damit Millionen von Menschen betroffen sind – und ohne Hilfe von
außen vom Hungertod bedroht sind.
Was brauchen die
Menschen in Ostafrika im Moment?
Zurzeit ist bei Millionen Menschen schlicht Hilfe zum
Überleben notwendig. Sie brauchen etwas zu Essen und Medikamente, um die größte
Not zu lindern. Außerdem ist es wichtig, durch die Verteilung von Tierfutter,
Medikamenten und Wasser ihren Viehbestand zu erhalten, damit ihre Existenz auch
nach der Dürre gesichert ist. Ein nächster Schritt ist, Wasserspeicher und
Teiche anzulegen, die helfen, künftige Trockenzeiten besser zu überstehen. Bei
meinem Besuch vor zwei Jahren konnte ich in Kenia zu sehen, wie die Arbeit
unserer Hilfswerke den Menschen dort hilft.
Was kennzeichnet die
Arbeit der Diakonie-Katastrophenhilfe im Dürregebiet?
So wie „Brot für die Welt“ auch arbeitet die
Diakonie-Katastrophenhilfe stets mit regionalen Partnern zusammen. Ein Beispiel
ist die Hilfsorganisation „Daryeel Bulsho Guud“ (Unterstützung für alle),
die als Partner der
Diakonie-Katastrophenhilfe die Menschen in Flüchtlingscamps unterstützt und wegen
ihrer politischen Unabhängigkeit auch im politisch brisanten Somalia helfen
kann.
Spendenkonto 907 006
Gesamtdiakoniekasse
Sparkasse LeerWittmund, BLZ 285 500 00
Stichwort „Ostafrika“
www.diakonie-katastriophenhilfe.de
Foto: Ausgetrocknete Wasserstelle in Zentralkenia, 2009 (Dietmar Arends)